Kurzzeitpflege im Altenhilfe-Zentrum der Missionsschwestern

Positiv: In einer pflegerischen Notlage konnten wir kurzfristig einen Platz für meinen geistig aktiven, aber körperlich Pflege intensiven Vater bekommen. Die Besuchszeiten waren sehr flexibel. Die Küchenhilfen, die für die Essensausgabe zuständig waren, waren sehr freundlich, emphatisch und flexibel. Die waren den Patienten gegenüber zugewandter als das geschulte Pflegepersonal.. Negativ: Leider erfüllte das Pflegepersonal so gar nicht den Standard, den wir erwartet hatten, und wir waren uns durchaus bewusst, dass wir Einschränkungen würden hinnehmen würden. Mehrfach mussten wir feststellen, dass meinem Vater insbesondere das als Diabetiker notwendige Insulin nicht gespritzt worden war. Auch die zugegebenermaßen aufwändige Medikamentengabe schien nach unserem Empfinden nicht ordnungsgemäß zu erfolgen, weshalb wir zu engmaschigen Besuchen und eigener Dokumentation der Medikamente übergingen. Auf Nachfrage an der Pflegestation ( wir hatten immer das Gefühl zu stören) wurde uns an einem Tag sogar gesagt, dass man nichts von dem im Kühlschrank gelagerten Insulin wisse und dementsprechend auch nicht gespritzt zu haben. Das Pflegepersonal war sehr jung und vermittelte teilweise den Eindruck, sich noch in der Ausbildung zu befinden. Eine Beschäftigung der Patienten während des Tages konnten wir nur rudimentär feststellen, wenn wir z. B. um 11.00 h zu Besuch kamen, saß mein Vater immer noch am Frühstückstisch. Leider musste mein Vater dort fünf Wochen verbringen, in denen wir täglich einen deutlichen körperlichen und geistigen Verfall feststellen mussten, bis wir endlich einen Heimplatz für ihn gefunden hatten. Als mein Vater schließlich im Altenheim ankam, war er apathisch und an nichts mehr interessiert, sodass wir mit seinem kurzfristigen Ableben rechnen mussten. Innerhalb von wenigen Wochen ordnungsgemäßer Medikation und Beschäftigung hat er sich zu einem Menschen zurück verwandelt, der die Tageszeitung und den "Focus" mit Begeisterung liest, am aktuellen Zeitgeschehen interessiert ist und lediglich körperlich auf Pflege angewiesen ist. Dies ist mittlerweile zwei Jahre her und er ist wieder zu einem fröhlichen, im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiven Menschen geworden. So leid es mir tut das zu sagen, als wir meinen Vater in die Kurzzeitpflege bei den Missionsschwestern in Hiltrup gaben, dachte ich, dass er dort neben der Pflege auch Aufmerksamkeit und Nächstenliebe erfahren würde. Erlebt habe ich die dortige Kurzzeitpflege als reine Verwahranstalt und würde sie heute auf keinen Fall mehr mehr in Anspruch nehmen. Ich schreibe diese Bewertung so ausführlich, weil ich am eigenen Leib erfahren habe, in welcher Ausnahmesituation sich Angehörige befinden, die selbst nicht mehr pflegen können, aber dann täglich erleben müssen, was mit ihrem Familienmitglied in der Kurzzeitpflege geschieht oder besser eben nicht geschieht. Mir war durchaus klar, dass die Pflege sicherlich ganz anders sein würde als zu Hause, aber ich hatte zumindest erwartet, dass die notwendige Medikation ( alle Medikamente incl. Plan waren geliefert worden) einwandfrei erfolgen würde. Das war nicht der Fall und dies ist in meinen Augen ein no go, auch bei einer extrem niefrigschwelligen Erwartungshaltung.

Susanne Meiss
Am 14.10.2023 um 10:32 Uhr

Absolut unmenschlich! Patienten in der Kurzzeitpflege werden teilweise 2 Wochen nicht gewaschen, selbst das Minimum an Respekt und Menschlichkeit wird nicht gewährleistet. Ich denke immer wieder mit Grauen an diese Einrichtung zurück, sowas macht einfach sprachlos. Nachtrag: Ich (und ich bin nicht die einzige Person, die dieses getan hat) habe mehrmals täglich angerufen, und Sie gebeten der Person doch frische Unterwäsche anzuziehen, sie zu duschen, eine Matratze neben das Bett zu legen. Nichts dergleichen ist geschehen, es ist bezeichnend, dass mich eine Aufnahme ins Hospiz beruhigt hat. Kurz vor der Überweisung in das Hospiz durfte ich dann doch ca 4 Mal in das Zimmer(Corona), dort fand ich ein übel stinkendes Zimmer mit komplett verdrecktem Bad ( Kot Spuren überall) vor. Und das ohne Ausnahme jedes Mal. Der Patient konnte nicht eigenständig gehen, es ist also nicht auf die Hygiene des Patienten zurück zu führen.

Lea
Am 19.08.2022 um 16:12 Uhr

Sophia Sxhulze Horn
Am 06.02.2022 um 11:20 Uhr

johnson jackson
Am 16.12.2021 um 14:23 Uhr